Tangermann

Viel Food auf kleinem Raum bot der Mini-Markt Tangermann. Wurden Sekt, Tabak und Süßigkeiten gebraucht, war Tangermann die Rettungsstation in der Nachbarschaft. In der legendären Schneekatastrophe Anfang 1979 gruben Anwohner einen Gang durch den meterhohen Schnee zu Tangermann, sodass Notwendiges noch gekauft werden konnte.

Sortiment & Kundschaft Heilwig Jacob erinnert sich:
Das Angebot von Tangermann war einfach und alltagstauglich. Aber dann gab es dort auch noch etwas Spezielles: Den russischen Honig und die russische Marmelade. Beides in plumpen grünlich schimmernden Halbliter-Gläsern, mit einem flachen Blechdeckel wie für alle Ewigkeit zugenietet und nur mit einer Zange zu öffnen. Der Honig war fest und körnig kristalliert, die Marmelade aus Schwarzkirschen zäh und kaum noch als rot zu bezeichnen. Aber vor allem alles sehr kostengünstig.
Für Hilka holten wir regelmäßig den billigen Kaffee, Glücksklee-Kondensmilch, weiße Zuckerwürfel und natürlich ihre Camels. Oft brauchte sie auch noch einen „Obstgarten“-Quark, der dann Frühstück und Mittag in einem war.
Ich sollte für Hilka ein paar Flaschen Bier und einen Flachmann holen. „Zeigen Sie erstmal Ihren Ausweis, junger Mann!“, hieß es an der Kasse. (Für mich als 18Jährige natürlich kein Problem.)

Foto Michael Kellner

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