Egal was fehlte, Seifen Schlitzer war erste Anlaufstelle und erprobte Alltags-Institution für alle, die im Karoviertel lebten und arbeiteten. Shampoo, Farben, Schuhcreme, Wärmflaschen, Näh-Garn, Bleistifte, Waschmittel, Anmach-Holz und Feuer- Anzünder; all das und noch viel mehr umfasste das Sortiment dieser Drogerie. Seifen Schlitzer war so etwas wie Hamburgs erster Drugstore und schon in der Betreiberzeit umgab diese Drogerie ein Mythos.
Schlitzers World
So ähnlich wie auf den Fotos sah’s auch im Laden von Seifen Schlitzer aus. Müsste ich von jetzt auf gleich mit einem Raumschiff fliehen, ich hätte mich mit folgendem Proviant eingedeckt: Caro-Kaffee, Tri-Top Fruchtsirup, Ravioli in Dosen, Wein, Waschmittel, Haarkämme, Eierlikör und Kemm’sche Kuchen, und die kostbaren Parfümerieartikel. Sie waren in Regalen und Vitrinen hinterm Ladentresen untergebracht. Ein Witscherquast und Kölnisch Wasser wäre meine Wahl gewesen.
Bei Christel Burmeier finden sich unter den Haushaltsutensilien zwei Dinge, die sie noch bei Seifenschlitzer erworben hat.
Der Maler Peter Krahé lebt seit 1967 im Karoviertel. Sein Gemälde Opa Schlitzer zeigt den Ladenbesitzer inmitten seines Warenangebots. Ein Dokument der besonderen Art, weil es keine Fotos vom Innenleben des Geschäfts aus jener Zeit gibt.